Seit dem 1. Juli können Verbraucher der Region Ostwestfalen Lippe (OWL) ihren Strombezug eigenständig aus regenerativen Anlagen aus der Umgebung zusammenstellen. In dem WDR-Beitrag vom 26.07. schildern sowohl Stadtwerke als auch Verbraucher und Produzenten Ihre Sicht auf das neue Regionalstromprodukt der Stadtwerke Bielefeld. Es folgt eine Einschätzung durch Professor Johannes Üpping von der Technischen Hochschule OWL. Realisiert wird das Projekt über die digitale Plattform ENTRNCE der Alliander AG.
Biogas, Holzkraft, Sonnen-und Windenergie. Mit ein paar Klicks den eigenen Strommix zusammenstellen. Kerstin Taschgart hat vor kurzem einen neuen Vertrag bei den Stadtwerken abgeschlossen. Sie lebt mit ihrer Familie in Bielefeld mit Strom aus der Nähe. Ihr gibt es ein besseres Gefühl, nicht nur beim Gemüse auf kurze Transportwege zu achten, sondern auch im Bereich Strom konsequent zu sein. Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich hoffe wirklich, dass sich mehr Leute in Zukunft dafür entscheiden und dieser Markt ausgebaut wird.“ Dies planen auch die Stadtwerke, die das Ökostromangebot regional ausbauen möchten.
In Bielefeld gibt es den Regionalstrom seit einigen Wochen. Von neun verschiedenen Anlagen kommt die Energie. Bis zu 8000 Kunden können mit diesen bedient werden.
Ein Teil des Stroms kommt aus der Biogasanlage von Jürgen Lücking. Seit 2009 ist die Anlage ans Netz angeschlossen, seit kurzem auch regional. Für den Bauer ergibt das Sinn, nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch beim Strom auf Regionalität zu setzen. „Ich denke es ist in jedem Fall ein Anreiz da, es entsteht eine gewisse Verbindung zwischen der Anlage und dem Verbraucher. Die betroffenen Anwohner einzubinden ist immer gut.“
„Ein Schritt in die richtige Richtung“
Professor Johannes Üpping von der Technische Hochschule OWL: „Auf jeden Fall ist es der richtige Weg. Als Forscher würde ich natürlich sagen, es geht noch nicht weit genug, Aber es ist der richtige Weg. Ich würde mir wünschen, dass zum Beispiel flankierend zu diesem Angebot so etwas wie eine Energieampel als App eingeführt wird. Sodass Verbraucher einsehen können, was die Anlagen gerade machen. Wenn die Anlagen auf Grün stehen, würde ich meine Stromverbraucher anstellen, vielleicht das Elektroauto laden und dann sicher sein, dass ich auch zu den Zeiten Energie verbrauche, in denen das in meinen ausgesuchten Anlagen erzeugt wird.“
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Erschienen bei: Alliander